Brandenburg: Die Hauptstadt als Immobilien-Primus

Mit rund 2,48 Millionen Einwohnern liegt das nordöstliche Bundesland im Bundesländervergleich auf Platz zehn, ist jedoch mit seiner geringen Bevölkerungsdichte das nach Mecklenburg-Vorpommern am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland. Während der „Speckgürtel“ um Berlin herum seit Jahren zunehmende Bevölkerungszahlen verzeichnet, verlieren in erster Linie die Städte und Regionen im äußeren Süden und Osten weiter Einwohner. Wie es Ende 2016 um den brandenburgischen Markt für Wohnimmobilien bestellt ist, fasst gute-makler.de zusammen.

Potsdam trägt die Wohn-Krone

In der zur Metropolregion Berlin/Brandenburg zählenden Landeshauptstadt Potsdam leben etwa 170.000 Menschen – damit ist die ehemalige Residenzstadt der gekrönten Könige von Preußen die bevölkerungsreichste Stadt des Landes, in 2030 wird sie 179.000 Einwohner haben. Auch die hohen Fertigstellungszahlen im Wohnungsbau können den steigenden Miettrend nicht aufhalten. Mit der durchschnittlichen Erstbezugsmiete von über 12 Euro je Quadratmeter ist Potsdam nach Berlin der teuerste Standort in Ostdeutschland. Über alle Wohnungstypen und Größen hinweg liegt der mittlere Quadratmeterwert bei rund 10,90 Euro. Für eine neue Eigentumswohnung mit gutem Wohnwert werden durchschnittlich 3.550 Euro pro Quadratmeter gezahlt, für Baugrundstücke in guter Wohnlage sind es knapp 350 Euro, wobei es rund um die Seen deutlich teurer wird.

Je metropolferner, desto günstiger

Nicht nur Potsdam und die Berliner Randgebiete werden teurer, auch in den Städten Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder) sowie insgesamt im ländlichen Raum erhöhen sich die Preise – allerdings weit weniger sprunghaft und mitunter nur geringfügig. Der durchschnittliche Mietpreis für Wohnungen pro Quadratmeter in Brandenburg beträgt 6,55 Euro. Dessen Höhe resultiert in erster Linie aus den berlinnahen Städten und Gemeinden. Zum Vergleich: In Cottbus werden 5,60 Euro gezahlt, in Brandenburg an der Havel 5,58 Euro und in Frankfurt (Oder) 5,50 Euro. Im westhavelländischem Premnitz sind es nur 4,53 Euro. Für Wohnungseigentum sind im Landesdurchschnitt knapp 2.500 Euro pro Quadratmeter fällig – auch hier heben Potsdam und der Berliner Speckgürtel den Schnitt an, denn in Cottbus werden lediglich 1.700 Euro gezahlt. Durchschnittlich 108 Euro pro Quadratmeter werden aktuell für Grundstücke in Brandenburg auf den Tisch gelegt. Auch in diesem Markt herrschen massive regionale Unterschiede: Sind es in Potsdam rund 395 Euro, werden in Frankfurt (Oder) 61,50 Euro und in Lenzen (Elbe) lediglich 30 Euro gezahlt.

Stabiler Markt mit gesonderter Betrachtung rund um Berlin

Langsam, aber stetig: Fast überall im Bundesland wird Wohnen teurer und gewinnen Wohnimmobilien an Wert. Die Anzahl der Kaufverträge (plus 6 Prozent) sowie der Geldumsatz (plus 21Prozent) ist von 2014 auf 2015 gestiegen und wird auch 2016 gestiegen sein – alles deutet darauf hin, dass die Vergleichszahlen des Vorjahres klar übertroffen werden. Auch wenn einige Regionen Brandenburgs als Wohnort wenig begehrt und somit äußerst preisgünstig sind: Das infrastrukturstarke Bundesland mit seiner zentralen Lage zwischen Ost- und Westeuropa zeigt sich als stabiler Immobilienstandort, der vor allem im Berliner Speckgürtel äußerst attraktiv und für dessen Preisanstieg vorerst kein Ende in Sicht ist.

(Quellen: Geschäftsstelle des Oberen Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Land Brandenburg, Landeshauptstadt Potsdam Servicebereich Verwaltungsmanagement, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Statistische Ämter des Bundes und der Länder)


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