Sachsen: Schwarmstädte ziehen den Markt nach oben

Der Freistaat Sachsen ist in vielerlei Hinsicht der Primus der sogenannten neuen Bundesländer. Das Land hat die höchste Wirtschaftskraft im ostdeutschen Vergleich und ist ein anerkannter Forschungsstandort. Doch sowohl wirtschaftlich als auch demografisch teilt Sachsen sich in wachsende Großstädte und bevölkerungsschrumpfende Regionen. Das wiederum wirkt stark auf den Markt für Wohnimmobilien, der quer durch das Land eine sehr deutliche Schere aufweist. Gute-makler.de beleuchtet den sächsischen Wohnimmobilienmarkt mit Stand Ende 2016.

Gewinner und Verlierer der Bevölkerungswanderungen

Leipzig, Dresden, Chemnitz und Freiberg – das sind Sachsens vier Schwarmstädte. Also die wenigen großen Städte, in die es vor allem die Bevölkerung aus den Altersklassen 25 bis 34 Jahre schwarmweise zieht. Die verknappen dort den Wohnraum und entleeren die weniger perspektivstarken Städte sowie zahlreiche Landkreise. Die vier genannten sächsischen Städte sind die Gewinner der Bevölkerungsmobilität. Die zum dichten Umland zählenden Gemeinden profitieren ebenfalls, denn wer schon nicht direkt in die Städte zieht, der möchte zumindest so dicht wie möglich an dessen Grenzen wohnen. Wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Im Falle des Schwarmverhaltens sind es rund 390 Gemeinden, die seit 2004 bereits knapp 2 Millionen Einwohner verloren haben. Auch größere Städte wie Hoyerswerda, Riesa und Zittau gehören zu den Schrumpfregionen. Besonders massiv spürt Südsachsen das Wegziehen der Menschen. Bereits für das Jahr 2030 wird hier ein gebietsbezogener Leerstand von bis zu 35 Prozent erwartet.

In Leipzig und Dresden ist Wohnen am teuersten

Vor allem in Sachsens bevölkerungsreichster Stadt Leipzig und in der Landeshauptstadt Dresden sind die Wohnungsmärkte angespannt. Entsprechend hoch sind dort die Preise für Kauf und Miete. In Leipzig werden für eine neue Eigentumswohnung mit gutem Wohnwert rund 3.100 Euro pro Quadratmeter gezahlt und in Dresden 3.000 Euro. Für Baugrundstücke mit guter Wohnlage werden in Leipzig 220 Euro und in Dresden 200 Euro pro Quadratmeter verlangt. Bei den Mieten hingegen ist Dresden teurer: Dort beläuft sich die durchschnittliche Wohnungsmiete auf 7,95 Euro für den Quadratmeter und in Leipzig auf 6,75 Euro.

Durchschnittliche Landespreise auf mäßigem Niveau

Die auf ganz Sachsen umgelegten Durchschnittspreise fürs Wohnen verwischen die erheblichen regionalen Unterschiede. So beträgt der derzeitige Quadratmeterpreis für eine Mietwohnung im Landesdurchschnitt 5,90 Euro. Beim Kauf einer Eigentumswohnung werden im Schnitt 1.865 Euro pro Quadratmeter gezahlt, bei Baugrundstücken 70 Euro.

Langsamere Wertsteigung, geringes Verlustrisiko

Bis 2030 wird Dresden eine Bevölkerungszunahme von plus 1,57 Prozent haben, Leipzig kommt auf ein Plus von 1,38 Prozent. Das führt im gleichen Zeitraum zu Preissteigerungen bei Eigentumswohnungen von 4,06 Prozent in Dresden und von 3,4 Prozent in Leipzig. In beiden Städten steigen die Kaufpreise für Immobilien zwar langsamer als in Berlin und den westdeutschen Metropolen, allerdings gelten beide Städte als äußerst risikoarm hinsichtlich des Wertverlustes der Immobilie.

(Quellen: Haufe, Sächsische Aufbaubank, Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, Oiger, Postbank)


Jetzt kostenlose Maklerempfehlung anfordern!