Thüringen: Die Kraft der drei Städte

Den Wohnimmobilienmärkten in den ostdeutschen Bundesländer (ohne Berlin) wird gerne nachgesagt, schwierig zu sein: Regional hoher Wohnungsleerstand, abnehmende Bevölkerungszahlen, Abwanderungen vom Land in die Städte. Dass diese Betrachtung zu oberflächlich ist, verdeutlicht kaum ein Bundesland besser als Thüringen. Das flächenmäßig kleinste ostdeutsche Flächenland erreicht mit 2,2 Millionen Einwohnern unter den „Neuen Bundesländern” eine verhältnismäßig hohe Bevölkerungsdichte. Die Arbeitslosenquote ist die niedrigste in Ostdeutschland und mit der Elektrotechnik, der optischen Industrie und dem Fahrzeugbau sind gleich drei bedeutenden Branchen vertreten. Zudem bringt die direkte Nachbarschaft zu Bayern und Hessen zusätzliche wirtschaftliche Vorteile. Es gibt also gute Gründe, den Immobilienstandort Thüringen nicht zu unterschätzen. Gute-makler.de fasst den aktuellen Markt für Wohnimmobilienmarkt im Freistaat zusammen.

Stadtband als Impulsregion

In der Mitte des Bundeslandes liegt die Landeshauptstadt Erfurt, nicht weit davon entfernt liegen Weimar und Jena. Zusammen mit dem Kreis Weimarer Land bilden die drei Städte die Impulsregion Thüringens. Alle drei Städte verzeichnen nach vorherigen Rückgängen seit Jahren zunehmende Einwohnerzahlen. Die positive Bevölkerungsentwicklung und das bereits seit langem niedrige Zinsniveau sorgen für eine steigende Nachfrage nach Wohnimmobilien. Die Mieten und Kaufpreise steigen.

Das kostet Wohnen in den „Großen Drei”

Klein, aber oho: Das lediglich knapp 110.000 Einwohner zählende Jena ist einer der teuersten Immobilienmärkte Ostdeutschlands. Vor allem der Zuzug der meist jungen, hochgebildeten Menschen macht die Stadt attraktiv. Nach Potsdam hat Jena die zweithöchste Kaufkraft aller ostdeutschen Städte. In Jena betragen die Mieten für neuvermietete Wohnungen in sehr guter Lage bis zu 14 Euro und in einfacher Lage mindestens 6,60 pro Quadratmeter. Vergleichbar werden in Erfurt 11 bzw. 5,20 Euro und in Weimar 9,20 bzw. 4,80 gezahlt. Auch bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnung hat die „Lichtstadt” die Nase vorn: Bis zu 3.750 Euro (Erstverkauf) bzw. 3.200 Euro (Wiederverkauf) werden pro Quadratmeter gezahlt, während Erfurt auf 3.600 Euro bzw. 2.700 Euro und Weimar auf 3.000 Euro bzw. 2.600 Euro kommen. Ebenso schaut es bei freistehenden Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften und den allerorts wenigen Reihenhäusern sowie dem Bauland aus: Jena ist am teuersten.

Deutlich niedrigerer Landesdurchschnitt

Außerhalb der Impulsregion sind die Preise niedriger. Die drei genannten Städte heben den Wohndurchschnittspreis in Thüringen an. Auf das ganze Bundesland umgelegt weder über Regionen sowie Größe und Ausstattung der Objekte hinweg Stand Ende 2016 gezahlt: Mietpreis für Wohnungen 5,75 Euro und Kaufpreis 1.430,– Euro pro Quadratmeter (Mittelwert aus Erst- und Wiederverkauf).

Thüringer Wohnimmobilienmarkt ohne große Risiken

In Jena, Erfurt und Weimar finden Kaufinteressenten zahlreiche werthaltige Immobilien. Hingegen droht in einigen strukturschwachen Landesteilen und auch in Städten wie Gera und Suhl ein Werteverlust – der jedoch weit geringer ausfallen dürfte als in zahlreichen anderen Regionen Ostdeutschlands. Vom Sturz ins Bodenlose kann keine Rede sein. Insgesamt gilt Thüringen als überschaubarer und risikoarmer Markt für Wohnimmobilien – und das ist durchaus positiv!

(Quellen: HypoVereinsbank, Landesamt für Vermessung und Geoinformation des Freistaats Thüringen, Zentrale Geschäftsstelle der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte des Freistaats Thüringen, Statistisches Landesamt, Thüringer Allgemeine)


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