Stuttgart: Schneller teurer als die anderen
Stuttgart ist die Stadt in Deutschland, in der Wohnen am schnellsten teurer wird. Selbst in München, der bundesweit teuersten Wohnstadt, steigen die übergreifenden Preise für Kauf und Miete von Wohnimmobilien nicht so zügig wie in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Während andere Großstädte im direkten Stadtzentrum am teuersten sind, liegen Stuttgarts teuerste Gegenden in den Höhenlagen der Innenstadt – ein Umstand, der sich mit der außergewöhnlichen Topografie erklärt. gute-makler.de fasst den aktuellen Markt für Wohnimmobilien in Stuttgart zusammen.
Mieten mit starkem Anstieg
Für Mietwohnungen in der Schwabenmetropole sind im Mittelwert Euro 12,90 pro Quadratmeter fällig. Deutschlandweit werden nur für Wohnungen in München und Frankfurt noch höhere Durchschnittsmieten verlangt. Besonders hoch ist der Anstieg der Mieten bei freistehenden Einfamilienhäusern: Über alle Größen hinweg werden durchschnittlich 2.340 Euro Kaltmiete im Monat gezahlt, ein Plus von elf Prozent gegenüber Ende 2016.
Eigentum: Höchster Anstieg bundesweit
Zwar sind in München, Frankfurt und Hamburg die Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen noch höher als in Stuttgart, doch die Stadt am Neckar verzeichnet in 2017 – wie bereits im Vorjahr – auf Jahressicht den höchste Preisanstieg je Quadratmeter aller deutschen Großstädte: Wurden im zweiten Halbjahr 2014 für eine Eigentumswohnung noch durchschnittlich 3.000 Euro pro Quadratmeter gezahlt, waren es im zweiten Halbjahr 2015 bereits 3.470 Euro – und Ende 2016 sind es 4.560 Euro. Auch ältere Eigentumswohnungen werden zunehmend teurer verkauft. Für Wohnungen mit hochwertigen Ausstattungen sind Quadratmeterpreise ab 7.000 Euro durchaus üblich, Luxuswohnungen gehen nicht unter 12.000 Euro weg. Der Markt für Einfamilienhäuser in Stuttgart ist schwierig, denn vor allem freistehende Häuser sind Mangelware in Stuttgart. Wer citynah in Halbhöhenlage kaufen will, muss aufgrund der geringen Angebote bei großer Nachfrage viel Geld zahlen. Über alle Größen hinweg wechseln Häuser Stuttgart im Durchschnitt für rund 1,2 Mio. Euro den Eigentümer, je nach Größe und Lage werden bis zu 8.000 Euro pro Quadratmeter verlangt.
Ausblick und Prognose
Im Großraum Stuttgart sind viele Unternehmen in attraktiven Branchen und globalen Märkten zu Hause. Das zieht zahlreiche beruflich qualifizierte Neuankömmlinge an, die entsprechende Einkommen erzielen. Dies führt zu stetig steigenden Zahlen bei Einwohnern und Haushalten. Die Entwicklung des schnell teurer werdenden Wohnens in Stuttgart wird allen Prognosen nach weitergehen. Obgleich die Baulandverfügbarkeit knapp ist, hat die Stadtverwaltung dem Schaffen von Wohnraum höchste Priorität eingeräumt. Mit zahlreichen geförderten und schnell durchgeführten Neubauprojekten versucht die Stadt, dem gerecht zu werden und insbesondere schlechter gestellten Familien bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Der Investorenmarkt für Luxusbauprojekte floriert in Stuttgart ohnehin.
(Quellen: iib Dr. Hettenbach Institut, Jones Lang LaSalle, IVD, Mieterverein Stuttgart, Capital)