Rheinland-Pfalz: Immobilienpreise steigen stärker als Einkommen

Rund vier Millionen Menschen leben in Rheinland-Pfalz, dem flächenmäßig siebtgrößten deutschen Bundesland. Während die Pfälzer ihre Heimat augenzwinkernd mit der Toskana vergleichen – sowohl hier wie dort liebt man Wein und gutes Essen, es wachsen Auberginen und Feigen, man ist reich an kulturellen Schätzen – erhält Rheinland-Pfalz im Rest der Republik weniger Aufmerksamkeit als einige andere Bundesländer. Denn die Städte dort sind weder hip noch riesig, mehr als 40 Prozent der Landesfläche ist von Wäldern bedeckt, und von außen betrachtet geht alles etwas bedächtiger und gelassener zu als anderswo. Und so, wie Rheinland-Pfalz dazu neigt unterschätzt zu werden, wird es auch sein Markt für Wohnimmobilien. Der ist nämlich durchaus dynamisch, wie die Betrachtung von gute-makler.de zeigt.

Mehr als 20 Prozent fließen ins Wohnen

Rheinland-Pfalz hat seit Mitte der 1990er Jahre eine konstante Bevölkerungsdichte. Jedoch wird sie bis 2030 – eher ungewöhnlich für eines der sogenannten alten Bundesländer – um 4,5 Prozent abnehmen. Aktuell leben die meisten Menschen in der Landeshauptstadt Mainz (205.000, Zahl gerundet), Ludwigshafen (162.000), Koblenz (112.000) und Trier (110.000). In diesen Städten ist das Wohnen am teuersten. Durchschnittlich werden 20 Prozent des monatlichen Nettohaushaltseinkommens für das Wohnen aufgewendet – ohne Nebenkosten. In Trier sind es sogar 22,7 Prozent, in Mainz mit 21,6 Prozent nur knapp weniger.

Wohnungen: Neubau deutlich teurer als Bestand

Im Landesdurchschnitt gehen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen seit Jahren kontinuierlich gemäßigt nach oben. Ende 2016 werden beim Neubau im Durchschnitt 2.200 Euro pro Quadratmeter gezahlt, in der Spitze bis zu 4.750 Euro. Im Bestand wird’s günstiger: Durchschnittlich rund 1.500 Euro und in der Spitze knapp 2.800 Euro. Bei den Mieten werden im Landesschnitt beim Neubau 7,80 Euro pro Quadratmeter gezahlt, in der Neubauspitze 14,30 Euro. Für Bestandswohnungen beträgt der durchschnittliche Quadratmeterpreis 6,40 und der Spitzenpreis 12 Euro.

Häuser und Wohnbaugrundstücke mit starkem Anstieg

Für ein Einfamilienhaus im Bestand werden in Rheinland-Pfalz über Regionen und Größen hinweg im Schnitt 258.000 Euro gezahlt. Neubau-Reihenhäuser werden für 245.000 Euro und bestehende Reihenhäuser für 165.000 verkauft. Einen starken Preisanstieg verzeichnen Wohnbaugrundstücke: Hier ging es von 163 Euro pro Quadratmeter in 2009 hoch auf durchschnittlich 182 Euro.

Auch weiterhin verstärkter Wohnungsneubau

Die seit Jahren steigenden Immobilienpreise und das seit längerem äußerst niedrige Hypothekenzinsniveau haben in Rheinland-Pfalz zu einem verstärkten Wohnungsneubau geführt. Die steigenden Genehmigungszahlen lassen auch weiterhin ein wachsendes Bauvolumen erwarten. Im deutschlandweiten Vergleich ist die Bautätigkeit in Rheinland-Pfalz einwohnerbereinigt bereits seit 2013 leicht überdurchschnittlich – pro Jahr werden rund 11.250 Wohnungen gebaut.

(Quellen: SRW, Bertelsmann Stiftung „Wegweiser Kommune”, bulwiengesa)


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